Christoph Willibald Gluck hat heitere Opern nicht verschmäht
Zu dem großen Reformator der Opernkunst im 18. Jahrhundert, Christoph Willibald Gluck, dessen 300. Geburtstag am 2. Juli dieses Jahres bevorsteht, hatte das Schlosstheater Rheinsberg bereits zu seinen Lebzeiten einen engen Kontakt. Der preußische Kronprinz Friedrich, der bis zu seiner Königskrönung 1740 mit seinem Musikensemble einige Jahre in Rheinsberg residierte, fand für den zweieinhalb Jahre jüngeren Komponisten noch kein Interesse. Sein jüngerer Bruder Prinz Heinrich, dem König Friedrich – der „Große“, wie er bald genannt wurde – das Rheinsberger Schloss überließ, beschäftigte sich jedoch mit Gluck sehr intensiv, schätzte ihn hoch und ließ unter seinem Hofkapellmeister Johann Abraham Peter Schulz von 1780 bis 1787 in dem 1774 vollendeten Schlosstheater mehrere seiner Opern aufführen. Schulz versicherte sogar, dass er sämtliche Opern Glucks dirigiert habe, was sich aus den überlieferten Zeugnissen freilich nicht belegen lässt.