Brandenburg hat im Gegensatz zu seinem Nachbarland Sachsen lange gezögert, seine wechselvolle Geschichte und deren Träger mit einer eigenen Landesausstellung in das Blickfeld einer breiten internationalen Öffentlichkeit zu rücken. Für das derzeitige Jahr 2014 fiel endlich die Entscheidung. Sie war allerdings mit einem weitaus umfangreicheren Anspruch verbunden als die bisherigen sächsischen Landesausstellungen und bezog unter dem Leitgedanken „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ ganz bewusst Sachsen in den umfangreichen Kontext ein im Blick auf das zeitweilig einvernehmliche Zusammenwirken, aber auch die seit dem 18. Jahrhundert zunehmenden Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Kurfürstentümern bzw. Königreichen.
Archiv der Kategorie: Museum
Glashof – geschaffen von Daniel Libeskind
Mit seinem »Glashof« besitzt das Berliner Jüdische Museum eine Konzertstätte ganz eigener Art
Berlin fehlt es nicht an Räumlichkeiten für Konzerte. Ein Neuetablissement kann sich aber durchaus als echte Bereicherung erweisen. So geschah es mit dem »Glashof«, den der USA-amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert zusammen mit dem phänomenalen Erweiterungsbau des Berliner Jüdischen Museums in dem dreiflügeligen Barockgebäude des einstigen Kammergerichts etablierte. Es schien zunächst, als würde das monumentale Glasdach mit den wie Baumwipfel verzweigten avantgardistischen Säulen, mit denen Libeskind den ausgedehnten Innenhof zwischen den drei Flügeln des historischen Gebäudes überwölbte, die akustischen Voraussetzungen für musikalische Darbietungen erheblich beeinträchtigen. Das geschah auch zunächst. Durch schallschluckende Vorhänge und Paravents konnten die Probleme aber schließlich weitestgehend bewältigt werden.
Umfangreiche Gedenkausstellung zum 300. Todestag von Andreas Schlüter im Bode-Museum
Andreas Schlüter und das barocke Berlin
Vor 300 Jahren verstarb in Sankt Petersburg einer der bedeutendsten Meister der barocken Bildhauerkunst, Architektur und Raumgestaltung, dem auch Berlin nahezu zwei Jahrzehnte, von 1694 bis 1713, bedeutende Impulse für seine städtebauliche Erneuerung und den glanzvollen Auf- und Ausbau zur Königsresidenz zu danken hatte: Andreas Schlüter, der „Michelangelo des Nordens“, wie ihn schon einige seiner Zeitgenossen würdigten. Die Berliner Staatlichen Museen ehren ihn vom 4. April bis zum 13. Juli dieses Jahres mit einer umfangreichen Gedenkausstellung in 16 Sälen und Kabinetten des Bode-Museums, die noch ein beträchtliches Stück weit über die bereits sehr eindrucksvolle Präsentation vor fünf Jahrzehnten hinausgreift.
Uruk – Megacity des alten Orients
Faszinierende Ausstellung im Berliner Vorderasiatischen Museum
Hundert Jahre sind vergangen, seit die damalige Deutsche Orient-Gesellschaft ihre erste Ausgrabungskampagne in den Ruinen der einstigen sumerischen Metropole Uruk am Ufer des Euphrat beenden konnte. Der erste Weltkrieg und die Inflation am Beginn der 1920er Jahre machten zunächst weitere Forschungen vor Ort unmöglich. Doch bereits damals waren sich die an den umfangreichen Arbeiten beteiligten Archäologen bewusst, dass sie hier eine der gewaltigsten, wirtschaftlich, verwaltungstechnisch und kulturell fortgeschrittensten Ansiedlungen des Vorderen Orients aus dem Altertum aufgespürt hatten. Mit der Weiterführung der Grabungen von 1928 bis 1939 und seit 1954 vertiefte sich die Erkenntnis, dass Uruk schon vor fünf Jahrtausenden eine „Megacity“ mit bis zu 60 000 Bewohnern war und von einer machtvollen Priesterkaste beherrscht wurde.