Die vierte von Lothar Graaps Passionsmusiken erlebte in Schöneiche-Fichtenau ihre Uraufführung
Nach fast sechs Jahrzehnten hat Lothar Graap im 80. Lebensjahr das „Quadrivium“ seiner Passionsmusiken zum Abschluss gebracht. Er begann bereits 1954/55, unmittelbar nach der Beendigung seines Studiums an der Kirchenmusikschule in Görlitz und der Berufung in sein erstes Kantorenamt in der Flämingstadt Niemegk, mit einer Lukas-Passion „Das Kreuz Christi“ für Bariton-Solo und ein- bis dreistimmigen a-cappella-Chor, die in seinem 2011 gedruckt erschienenen Werkeverzeichnis die Nummer GWV 2 erhielt. 1973, am Ende seines vierten Lebensjahrzehnts, entstand in Cottbus eine Markus-Passion nach Jörg Zink für vierstimmigen Chor a cappella mit fünf Orgelmeditationen, die, wie schon das erste Werk, gleichfalls im Wolfenbütteler Möseler-Verlag erschien und die GWV-Nr. 77 erhielt. Den Passionsbericht des Johannes-Evangeliums GWV 101 vertonte Graap 1981 für dreistimmigen Chor, Sprecher, zwei Solostimmen und Orgel. Erstaunlicherweise konnte er ihn in einem der staatlichen Musikverlage der damaligen DDR, dem Deutschen Verlag für Musik in Leipzig, veröffentlichen.