Von großer Wahrhaftigkeit und Intelligenz – der Tenor Werner Güra

Lieber Rubén,

wenn du Werner Güra als einen deiner drei Lieblingstenöre auserkoren hast, zeigt das doch dein so ausgezeichnetes Gespür für musikalische Qualität.

Was kann ich dem entgegensetzen? Dir nur danken, dass du mich dazu gebracht hast, mir die Abende mit einem so exzellenten, von großer Wahrhaftigkeit und Intelligenz getragenen Sänger zu beglücken. Für den Dank reichen nicht mal „Tausend Grüße“.

Obwohl Walter Güra an der Berliner Staatsoper unter Daniel Barenboim gastiert hat, habe ich ihn bisher leider nicht live erleben können

Aber alles, was ich mir im Internet angehört habe, hat mich fasziniert, so begeistert und in den Bann gezogen, dass ich das Essen und Schlafen fast vergaß.

Nie habe ich den „Taucher“ Schiller/Schubert in dieser ungeheuren, packenden, an die Grenzen gehenden Dramatik erlebt, wobei auch der großartige Christoph Berner am Flügel seinen Anteil hatte. Er ist wohl zur Zeit der ständige Liedbegleiter.

Ja, Werner Güra beherrscht nicht nur, wie kaum ein anderer, die hohe Kunst des Liedgesanges. Er besticht geradezu durch seine fließende, unangestrengte, intensive Gestaltungskraft noch in den leisesten Tönen. Er singt nicht nur die Töne. Er nimmt sich auch Zeit für deren Ausdeutung und die Präsens der Worte. Er gibt jedem von ihnen den Wert, den es braucht. Als gäbe er jedem einen Körper, eine Seele.

Er lässt dadurch den Zuhörer erbeben oder lieben, fröhlich sein oder trauern. „Wenn ich ein hübscher kleiner Vogel wär,“ kommt so leicht daher und lässt Flügel wachsen.
Ja, er nimmt durch seine differenzierte, fließende, unspektakuläre Gestaltung, seine stimmlich Varianz mit in die dunklen und hellen Sphären. Er scheut sich nicht an die Grenzen zu gehen, ohne sie jedoch zu übertreten. Ein grandioser Sänger, der auch als Evangelist in den Oratorien von Johann Sebastian Bach eine Intensität an den Tag legt, die unter die Haut geht und seine Größe und Wahrhaftigkeit beweist

Herzliche Grüße aus  Berlin 
Maria

DIE HEILENDE KRAFT
DER MUSIK

Da es gab in Brandenburg Frost
musste man reisen sehr schnell nach Forst.
Die selbstgezogenen Oleander, welch Schrecken,
Sie konnten sich in keiner Ecke verstecken.
Man rettete sie in letzter Not, war danach lechzend nach Wärme und Brot.
Doch beides fehlte
leider sehr
Da musste heilbringende
Musik her
Die nur konnte helfen, ohne Plage,
So machte sie dann
„die Nacht zum Tage“
Es ertönten 🎧oh, was für eine Gewinn 🎼🎻
Lieder mit einer tollen Stimm
Werner Güra war der Sänger.
Er ließ frieren
nicht länger
Die wunderbare Stimme,
Sie hat beglückt,
In ihrer Ausdrucksgewalt,
Mit ihren leisen Tönen
Ist es was zum Angewöhnen
Sie hat nicht bedrückt,
Vielmehr entrückt,
legte „Erinnerungen“ frei,
Ließ vergessen, dass man müde und frösteln sei.

 

Internationale Wettbewerbe für den Cellisten- und Geigernachwuchs an der Berliner Universität der Künste zum Gedenken an Domenico Gabrielli und Ibolyka Gyarfas

Eminente junge Begabungen

Wettbewerbe für den Sänger- und Musikernachwuchs nehmen alljährlich einen festen Platz in den Programmen der Berliner Universität der Künste (UdK) und der Hanns-Eisler-Hochschule ein. Sie sind in ihrer Mehrzahl großzügigen Spendern zu danken, die zumeist auch ihre Thematik und die Auswahl der zu interpretierenden Kompositionen vorgeben. In der Regel finden sie nicht nur einmal, sondern je nach den verfügbaren finanziellen Mitteln wiederholt in festen Zeitabständen statt. Der 1996 von einem Hamburger Musikliebhaber und seiner kenntnisreichen Lebensgefährtin zum Gedenken an den Bologneser Cellisten und Komponisten Domenico Gabrielli ins Leben gerufene Wettbewerb fand an der UdK vom 25. bis 29. November dieses Jahres bereits zum elften Mal statt. Zur Mitwirkung eingeladen waren Studierende der beiden Berliner Ausbildungsstätten auf dem Instrument, als dessen erster überragender Virtuose Gabrielli in die Musikgeschichte eingegangen war. Wenig später, vom 6. bis zum 8. Dezember mit dem Preisträgerkonzert am 11. Dezember als Höhepunkt, schloss sich zum 23. Mal ein Violinwettbewerb an, für den die 1901 in Ungarn geborene Geigerin Ibolyka Gyarfas, bevor sie 1986 in Kanada verstarb, die Mittel für eine bislang alljährliche Preisverleihung gestiftet hatte. Er zählte in diesem Jahre mit 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als doppelt so viele Kandidaten als der Gabrielli-Wettbewerb.

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