»Bach-Marathon« als einer der Höhepunkte unter den vielfältigen Aktivitäten in Vistéls CelloMusikSalon

Bewundernswerter Mut zu einem faszinierenden Projekt

Am Beginn seiner inzwischen nahezu beispiellosen Karriere war Johann Sebastian Bach für den jungen kubanischen Cellisten Douglas Vistel aus Havanna noch ein ferner, fast unerreichbar erscheinender Gipfel. Er hat ihn sich während seines Studiums am Moskauer Konservatorium und danach vor allem in Berlin mit zäher Energie erobert. Wesentliche Impulse auf diesem Weg verdankte er der jungen Berliner Pianistin Almuth Kraußer, die er während des gemeinsamen Studiums in der russischen Metropole kennen und schätzen lernte und schließlich zur idealen Lebens- und Kunstpartnerin gewann. Sie haben inzwischen in einer ehemaligen Einkaufsstätte in Berlins Stadtmitte, Leipziger Straße 61, einen eigenen CelloMusikSalon ins Leben gerufen, in dem sie fast allwöchentlich öffentliche und private Konzerte mit Werken aus annähernd fünf Jahrhunderten, vom frühen Barock bis zur Gegenwart, veranstalten. Damit sorgen sie zugleich dafür, dass die einstige »Prachtstraße«, die nach der Wende viel von ihrer Anziehungskraft verlor, wieder eine wachsende Zahl interessierter Besucher findet.

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Nachhaltige Eindrücke vom 6. Berliner Klavier-Wettbewerb der Renate-Schorler-Stiftung

Hoffnungsvolle junge Pianisten

Seit einem Jahrzehnt veranstaltet die Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ alle zwei Jahre einen anspruchsvollen internationalen Wettbewerb für die fähigsten Studierenden ihrer Klavierklassen, bei dem auch Studenten der Universität der Künste zur Teilnahme eingeladen sind. Er findet statt im Gedenken an Prof. Renate Schorler, die bis zu ihrem viel zu frühen Tod im Jahre 2000 das schon in der Vergangenheit hohe Niveau der Klavierausbildung an der Eisler-Hochschule entscheidend mitbestimmt hatte. Ihr ist eine Stiftung zu danken, aus der der Wettbewerb nun bereits zum sechsten Male finanziert werden konnte. Gefordert waren in diesem Jahre in der ersten Runde neben virtuosen Etüden Werke von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy, dem das besondere Interesse der Stifterin gegolten hatte. Die zweite Runde konzentrierte sich auf die Wiener Klassik unter Einschluss von Franz Schubert, den Impressionismus und die folgenden Stile bis 1950. Im Brennpunkt der Finalrunde stand die Romantik. Von jedem der Teilnehmer wurde überdies ein Klavierkonzert nach freier Wahl erwartet. Dabei erwies sich allerdings nicht als glücklich für das klangliche Gleichgewicht, dass die Orchesterbegleitung nur einem zweiten Flügel übertragen werden konnte.

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