Wolfgang Hanke: Musikkritiker, -wissenschaftler, Autor und Journalist!

Wolfgang Hanke (1930 — 8.12.2014), aktiv bis zuletzt. Das warst du! Vorbild und Motor für uns alle. Liebender Familienvater, Wissenschaftler, Autor, Musiker, gründlicher Rechercheur, Kirchenmusikexperte.

Manchmal fehlen die Worte. Du fehlst in unserem Team!

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In Trauer
Maria-Brigitte und Johann-Christian Hanke

Isang Yun bleibt im Brennpunkt

Die Internationale Isang Yun Gesellschaft, die 1996, wenige Monate nach dem Tod des längst weltweit hochgeschätzten koreanischen Komponisten, ins Leben gerufen wurde, setzt ihre umfangreichen Intentionen zur Erforschung und Pflege seines Schaffens konsequent fort. Wenn auch nicht mehr so oft wie in vergangenen Jahren, sind nach wie vor in Berlin und vielen weiteren Orten Konzerte zu erleben, die jeweils mitgeschnitten und in CD-Produktionen veröffentlicht werden.

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16. Internationales Orgel- und Kammermusik-Festival in Lubsko und Forst (Lausitz)

Festliche Musik aus fünf Jahrhunderten: Packende Eindrücke vom 16. Internationalen Orgel- und Kammermusik-Festival in Lubsko und Forst (Lausitz)

Bereits zum 16. Mal lud die kleine, aber geschichtlich nicht unbedeutende polnische Stadt Lubsko, das einstige Sommerfeld, nur etwa 25 Kilometer von der Neißegrenze entfernt, in der zweiten Augusthälfte zu einem Internationalen Orgel- und Kammermusik-Festival ein. In vier Konzerten waren wiederum herausragende Interpretinnen und Interpreten zu erleben, die mit einer einzigen Ausnahme, dem sächsischen Organisten, Dirigenten und Komponisten Franns-Wilfrid von Promnitzau, in Polen beheimatet sind. Eröffnet wurde das Festival erstmals diesseits der Neiße, in der St. Nikolaikirche am Marktplatz von Forst (Lausitz), dem Zentrum des Spree-Neiße-Kreises. Zwei junge Künstlerinnen aus Poznan, Natalia Hyzak und Aleksandra Bryla, bewährten sich hier mit drei der sechs Sonaten für Cembalo und Violine von Johann Sebastian Bach. Der bereits erwähnte Gast aus Sachsen spielte an der Eule-Orgel gleichfalls Werke von Bach und ein selten zu hörendes Solo von Georg Philipp Telemann.

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Abheben mit Musik: 35 Brandenburgische Sommerkonzerte an 33 Orten zwischen Prignitz, Uckermark und Lausitz

Die Pressekonferenz zur Vorschau auf die Brandenburgischen Sommerkonzerte dieses Jahres fand an einem ungewöhnlichen Ort statt: In einem neu errichteten großräumigen Bürogebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum Terminal des neuen Flughafens Berlin Brandenburg, der noch immer auf seine Eröffnung wartet. Hier soll am 10. August unter dem Motto »Abheben mit Musik« auf der zentralen Terminalvorfahrt das zwanzigste der insgesamt 35 diesjährigen Sommerkonzerte stattfinden und sozusagen ein lautstarkes Signal dafür geben, dass der Flugbetrieb endlich aufgenommen werden möchte. Als Ausführende eingeladen wurden die Big Band der Deutschen Oper Berlin unter Manfred Honetschläger und der Sänger Marc Secara, der zu den herausragenden Vertretern des Jazz-Entertainments zählt. Auf dem Programm stehen Opernmelodien von Richard Wagner, Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini in BigBand-Arrangements und einige »all time Favourites« der Jazzgeschichte.

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Glashof – geschaffen von Daniel Libeskind

Mit seinem »Glashof« besitzt das Berliner Jüdische Museum eine Konzertstätte ganz eigener Art

Berlin fehlt es nicht an Räumlichkeiten für Konzerte. Ein Neuetablissement kann sich aber durchaus als echte Bereicherung erweisen. So geschah es mit dem »Glashof«, den der USA-amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert zusammen mit dem phänomenalen Erweiterungsbau des Berliner Jüdischen Museums in dem dreiflügeligen Barockgebäude des einstigen Kammergerichts etablierte. Es schien zunächst, als würde das monumentale Glasdach mit den wie Baumwipfel verzweigten avantgardistischen Säulen, mit denen Libeskind den ausgedehnten Innenhof zwischen den drei Flügeln des historischen Gebäudes überwölbte, die akustischen Voraussetzungen für musikalische Darbietungen erheblich beeinträchtigen. Das geschah auch zunächst. Durch schallschluckende Vorhänge und Paravents konnten die Probleme aber schließlich weitestgehend bewältigt werden.

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Der dritte Jahrgang des Kammermusik-Festivals „Intonations“ im Glashof des Berliner Jüdischen Museums

Mit unverwechselbar eigener Note

Elena Bashkirova - Festivalleiterin und Pianistin © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Monika Rittershaus

Elena Bashkirova – Festivalleiterin und Pianistin
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Monika Rittershaus

Kammermusikfestivals gewinnen gegenwärtig wieder zunehmend an Bedeutung und internationaler Ausstrahlungskraft. Eine ganz besondere, unverwechselbar eigene Note haben die beiden Festivalzyklen gewonnen, die Elena Bashkirova 1998 in Jerusalem und 2012 im Berliner Jüdischen Museum ins Leben rief und seitdem Jahr für Jahr mit jeweils neuen Initiativen weiterführt. Berlin erlebte vom 7. bis 11. Mai das dritte der „Intonations“ betitelten Festivals. In einem seiner Brennpunkte stand der 150. Geburtstag von Richard Strauss, der neben seinen französischen Zeitgenossen Claude Debussy und Maurice Ravel als einer der Wegbereiter der Musik des vergangenen Jahrhunderts gewürdigt, aber auch in der Vielgestaltigkeit seines umfangreichen Schaffens aus rund sieben Jahrzehnten beleuchtet wurde. Ein besonderes Gedenken galt dem Ausbruch des ersten Weltkriegs vor hundert Jahren.

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Wiederentdeckung im Gedenkjahr: „Merlins Insel oder Die verkehrte Welt“ im Schlosstheater Rheinsberg

Christoph Willibald Gluck hat heitere Opern nicht verschmäht

Joseph Duplessis - Cristoph Wilibald von Gluck at the Spinet - WGA06872Zu dem großen Reformator der Opernkunst im 18. Jahrhundert, Christoph Willibald Gluck, dessen 300. Geburtstag am 2. Juli dieses Jahres bevorsteht, hatte das Schlosstheater Rheinsberg bereits zu seinen Lebzeiten einen engen Kontakt. Der preußische Kronprinz Friedrich, der bis zu seiner Königskrönung 1740 mit seinem Musikensemble einige Jahre in Rheinsberg residierte, fand für den zweieinhalb Jahre jüngeren Komponisten noch kein Interesse. Sein jüngerer Bruder Prinz Heinrich, dem König Friedrich – der „Große“, wie er bald genannt wurde – das Rheinsberger Schloss überließ, beschäftigte sich jedoch mit Gluck sehr intensiv, schätzte ihn hoch und ließ unter seinem Hofkapellmeister Johann Abraham Peter Schulz von 1780 bis 1787 in dem 1774 vollendeten Schlosstheater mehrere seiner Opern aufführen. Schulz versicherte sogar, dass er sämtliche Opern Glucks dirigiert habe, was sich aus den überlieferten Zeugnissen freilich nicht belegen lässt.

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Die Baustelle der Berliner Staatsoper öffnet ihre Pforten

Musiktheater, Konzerte und Besichtigungen laden ein

Es muss noch mit einer längeren Frist gerechnet werden, bis die Berliner Staatsoper den normalen Spielbetrieb in ihrem Stammhaus Unter den Linden wiederaufnehmen kann. Umfangreiche, zum Teil immens kostspielige Arbeiten, nicht in jedem Falle unumstritten, sind noch notwendig, um die Bühnenanlagen wieder voll nutzbar zu machen und die akustischen Verhältnisse im Zuschauerbereich durch eine aufwändige Erhöhung des Dachgeschosses unter weitestmöglicher Erhaltung der historischen Bausubstanz zu verbessern. Auch die umfassende Erneuerung des Intendanzgebäudes, der Räumlichkeiten für die Probenarbeit und die einstigen Magazine ist noch nicht abgeschlossen.

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Umfangreiche Gedenkausstellung zum 300. Todestag von Andreas Schlüter im Bode-Museum

Andreas Schlüter und das barocke Berlin

Vor 300 Jahren verstarb in Sankt Petersburg einer der bedeutendsten Meister der barocken Bildhauerkunst, Architektur und Raumgestaltung, dem auch Berlin nahezu zwei Jahrzehnte, von 1694 bis 1713, bedeutende Impulse für seine städtebauliche Erneuerung und den glanzvollen Auf- und Ausbau zur Königsresidenz zu danken hatte: Andreas Schlüter, der „Michelangelo des Nordens“, wie ihn schon einige seiner Zeitgenossen würdigten. Die Berliner Staatlichen Museen ehren ihn vom 4. April bis zum 13. Juli dieses Jahres mit einer umfangreichen Gedenkausstellung in 16 Sälen und Kabinetten des Bode-Museums, die noch ein beträchtliches Stück weit über die bereits sehr eindrucksvolle Präsentation vor fünf Jahrzehnten hinausgreift.

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Genuss und Rausch: Sonderausstellung im Berliner Museum für Islamische Kunst

Wein, Tabak und Drogen in indischen Malereien des 17., 18. und 19. Jahrhunderts – Zu einer Sonderausstellung im Berliner Museum für Islamische Kunst

Zu DDR-Zeiten wäre es wohl kaum denkbar gewesen, eine derartige Ausstellung öffentlich zu präsentieren. Sie hält aber ein Stück geschichtlicher Realität fest, das das Interesse der Nachwelt verdient. Die wohlhabenden Schichten des Orients, ganz zu schweigen von den Fürstenfamilien, hatten in den vergangenen Jahrhunderten keine Hemmungen, Rauschmittel zu genießen und sich ihren Wirkungen hinzugeben. Opium, Haschisch und andere Substanzen dienten nicht nur den Sufis, Mystikern, zur Sinneserweiterung und Berührung mit dem „Göttlichen“. Auch bei Festlichkeiten wie Geburt und Hochzeit und zum Todesgedenken wurden neben Wein und Tabak Drogen gereicht. Liebespaare nahmen Betelpäckchen zu sich. Nicht wenige Teilnehmer derartiger Begängnisse hatten das Bedürfnis, von Künstlern in oft reich gestalteten Miniatur-Bildwerken festgehalten zu werden.

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