Über Maria Brigitte Hanke

Kultur-Journalistin

Donizetti besticht durch glänzend melodische Erfindungsgabe

Donizetti, unbestrittener Herrscher der italienischen Oper

Von dem Dreigestirn der italienischen Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts Rossini, Bellini, Donizetti war Letzterer der Produktivste. Auf über 70 Opern hat es der 1797 in Bergamo als Sohn eines Pfandhauspförtners Geborene innerhalb von 27 Jahren gebracht. Er verfügte über eine glänzend melodische Erfindungsgabe, die seinen Werken die Frische und Lebendigkeit verlieh, die das Publikum, das unterhalten werden wollte, von ihm erwartete.

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Bravorufe am Schluss: Gaetano Donizettis selten aufgeführte Oper DIE FAVORITIN in französischer Originalfassung in Cottbus

Nachdem vor drei Jahren mit LUCIA DA LAMMERMOOR eine der genialsten Kreationen Donizettis am Staatstheater Cottbus zur Aufführung kam, ist derzeit ein weiteres Werk des italieniscben „Praktikers des Operntheaters“ ebenda zu erleben.

Unter dem Dirigat Ivo Hentschels und in der Regie des Hausherrn Martin Schüler feierte am 17. Oktober die1840 in Paris uraufgeführte Belcanto-Oper DIE FAVORITIN im Jugendstilhaus am Schillerplatz eine mit Bravorufen bedachte Premiere.

Wir berichten demnãchst ausführlich darüber. Vorerst einige Impressionen in Bildern der Theaterfotografin Marlies Kross

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Das Kunstmuseum Wolfsburg – hochkarätige Sammlung von Gegenwartskunst und Labor einer globalen Ausrichtung

Dr. Ralf Beil ist seit Februar 2015 Direktor des innerhalb von 20 Jahren internationale Ausstrahlung erlangten Hauses

An der Kürze der Fahrt gemessen, könnte Wolfsburg ein Vorort von Berlin sein. Dass die durch „Volkswagen“ emporgewachsene, geprägte und in die Schlagzeilen gekommene Stadt an der Aller 120 000 Einwohner zählen soll, vermutet man nicht, wenn man von der Bundeshauptstadt kommend auf dem Bahnhof eintrifft. Doch der Service in der Tourist-Information ist großstädtisch. Und die Kunsthalle mit dem Japangarten im Innenhof, die in ihrer grauen Erhabenheit die Sternwarte in unmittelbarer Nähe überragt, unterstützt dieses Empfinden. Sie wurde von dem Hamburger Architekturbüro Schweger und Partner als offene, transparente Stadtloggia mit einem weit überspannenden Glasdach auf dem Hollerplatz konzipiert. Die 16 Meter hohe zentrale Halle, an drei Seiten von variablen Ausstellungsräumen umgeben, und die separate zweigeschossige Galerie bieten den Kuratoren und Museumsarchitekten ungeahnte Möglichkeiten.


Das von einer gemeinnützigen Stiftung getragene Kunstmuseum, das sich von Anbeginn als Forum der Künste und des Lebens versteht, weiß sich zu präsentieren. 1994 feierte es die Eröffnung mit einer Retrospektive des französischen Malers und Graphikers Fernand Léger. Seitdem wurden über 125 Ausstellungen gezeigt. Zum 20jährigen Jubiläum, war es die Schau „Oskar Kokoschka, Humanist und Rebell, die das Publikum in seinen Bann zog. Immer wieder präsentierte sich das Museum als „weltoffene Schaubühne“ mit kontrastreichem Programm, großangelegten historischen und thematischen Ausstellungen: Japan und der Westen, 2007, ArchiSkulptur; Interieur/Exterieur, umfangreichen und kleineren Werkschauen von Künstlern wie Bart van der Leck, Andy Warhol, Olafur Eliasson, Rebecca Horn, Alberto Giacometti, Neo Rauch, Frank Stella, Roy Lichtenstein.

Bis zum 13. September diesen Jahres war es der österreichische Bildhauer Erwin Wurm, „der Meister des großartig Unzweckmäßigen“ der u.a. in der zentralen Ausstellungshalle mit Fichte den Märchen- und Mythenwald der Deutschen Kopf stehen ließ. Parallel dazu lotete Walk The Line die Artikulationsmöglichkeiten zwischen Bild und Schrift, zwischen Fläche, Linie und Raum aus, zeigte, dass Zeichnen auch „Denken mit dem Stift“ bedeutet.

Gegenwärtig – und noch bis 31. Januar nächsten Jahres – ist Dark Mirror. lateinamerikanische Kunst seit 1968 im Kunstmuseum präsent. Eine Schau, die mit 150 Werken aller Kunstgattungen, Installationen, Objekten, Gemälden, Fotografien, Videos und Papierarbeiten, auf 1100 Quadratmetern Fläche die Vielseitigkeit der Kunst Mittel- und Südamerikas erahnen lässt. „Sie dient uns damit zugleich“, so der neue Museumsdirektor, Dr. Ralf Beil, „als erstes Labor einer globalen Ausrichtung und Sammlungserweiterung“.

Seit Februar leitet Dr. Ralf Beil die Geschicke des Hauses. Bis dahin hatte der 1965 in Kobe (Japan) Geborene neun Jahre lang das Direktorat des Institut Mathildenhöhe Darmstadt inne. “Für mich, als dritten Direktor des Kunstmuseums ist Welterkenntnis durch Kunst und Kultur im weitesten Sinne die zentrale Triebfeder meiner Arbeit“, resümierte er nach 100 Tagen Amtszeit Er sieht das Museum als Bewusstseinsmaschine: „Woher kommen wir – Wo stehen wir – Wohin gehen wir“. Sein Ziel ist ein Museum mit Weitwinkel, das zugleich Mikroperspektiven wahrnehmbar macht und immer wieder die Grenzen zu unser aller Leben überschreitet. „Kunst braucht Raum, um sich zu entfalten, und den wollen und können wir ihr hier im Kunstmuseum Wolfsburg geben“.

Der neue Mann will das komplette Gebäude auf den Prüfstand stellen. „Ob im Leben oder in der Kunst – zentral ist, dass wir mit Veränderungen bei uns selbst beginnen, vor unserer Haustür, in unmittelbarer Umgebung“. Deshalb wird die für Frühjahr 2016 konzipierte Ausstellung Wolfsburg Unlimited heißen. Zahlreiche Künstler sollen die Stadt im Museum und das Museum in der Stadt spiegeln. Im Herbst/Winter 2016 will der Chef mit der Ausstellung This was Tomorrow. Die Erfindung der PopArt in Großbritannien einen mikroskopischen Blick auf das England der Nachkriegszeit werfen und die Ursprünge der westlichen Mediengesellschaft in den 1950er und 1960er Jahren beleuchten. Danach ist, parallel zur documenta 14, die Soloschau eines Gegenwartskünstlers angedacht und im Herbst/Winter 2017 soll „mit Panoramablick und Tiefenschärfe die Weite Amerikas als ebenso mythologische wie geopolitische Konstante“ in den Fokus genommen werden.

 

Maria Brigitte Hanke

Der Nicolai Verlag punktet mit einem opulenten Jubiläumsband zum 25 jährigen Bestehen der Brandenburgischen Sommerkonzerte

„Geh aus mein Herz….“, das Lied von Paul Gerhard, der lange Zeit als Theologe in Berlin und Brandenburg gewirkt hat, gab dem gewichtigen Bild-Textband des renommierten Berliner Nicolai Verlages den Titel. Er erschien noch rechtzeitig zum Eröffnungskonzert der 25. Brandenburgischen Sommerkonzerte, am 14. Juni in der Kreuzkirche zu Königs Wusterhausen, das von der Kammerakademie Potsdam unter Antonio Méndez und dem Oboisten Ramón Ortega Quero bestritten wurde. In ihrem Grußwort würdigte die Kulturministerin des Landes Brandenburg das 1990 ins Leben gerufene Festival als „Erfolgsformat“. Sie hob hervor, dass „es den Machern der Sommerkonzerte und vielen freiwilligen Helfern vor Ort“ gelungen war, „jedes Jahr eine hochkarätige und attraktive Konzertreihe mit international bekannten Musikern, Chören, Orchestern und Dirigenten anzubieten“. Weiterlesen

Großer Beifall für die Benefizkonzerte des World Doctors Orchestra unter Stefan Willich mit dem Cellisten Ludwig Quandt in Dresden und Berlin

„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“. Dieser Ausspruch des Dichters E.T.A. Hoffmanns ist symptomatisch für ein ungewöhnlich ambitioniertes Laienorchester, das sich nicht nur als Kulturbotschafter versteht, sondern seine vordringliche Aufgabe darin sieht, die Not in der Welt durch die Unterstützung medizinischer Hilfsprojekte zu lindern. Es sind Ärztinnen und Ärzte aus aller Welt, die sich vehement mit ihrem außergewöhnlichen freizeitlichen Engagement ideell und finanziell dafür einsetzen, dass medizinische Versorgung ein Menschenrecht ist und die Voraussetzung aller menschlichen Entwicklung, unabhängig von politischen oder wirtschaftlichen Interessen Weiterlesen

Händels Zauberoper „Alcina“ am Staatstheater Cottbus ins Kaufhaus der „goldenen 20er Jahre“ verbannt

Am 14 März erlebte die, als „wohl schönste und anspruchsvollste Händeloper“ bezeichnete „Alcina“, ein Spätwerk des  Großmeisters der Barockmusik, nach 280 Jahren ihrer Londoner Uraufführung im Cottbuser Jugendstiltheater eine von der Regie nicht immer stimmige, jedoch einfühlsam und brillant musizierte, sängerisch überzeugende, tänzerisch packende und von daher beeindruckende Erstaufführung unter dem Dirigat des neuverpflichteten Ivo Hentschel mit Leila Salome Fischer in der Titelrolle.

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Bewundernswertes Engagement: Die Initiatorin und Leiterin des Berliner Festivals „Intonations“: Elena Bashkirova

Ein Name, der sich fest in das Gedächtnis aller an Musik Interessierten einprägen sollte: Elena Bashkirova. In Moskau geboren und von ihrem aus der georgischen Metropole Tiflis (Tbilissi) stammenden Vater Dmitri Bashkirov in seiner Meisterklasse am Tschaikowski-Konservatorium zur Klaviersolistin, Kammermusikpartnerin und Liedbegleiterin von hohem Rang ausgebildet, engagiert sie sich nicht nur mit profunder Sachkenntnis für das klassische und romantische Repertoire, sondern setzt sich auch mit großer Intensität für das Gegenwartsschaffen ein, aus dem sie eine ganze Reihe von Werken zur Uraufführung gebracht hat.

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Wer war Rembrandt Bugatti?

Weltweit erste museale Einzelausstellung eines vergessenen Bildhauers des frühen 20. Jahrhunderts in der Alten Nationalgalerie zu Berlin

Sie ziehen den Betrachter schon von weitem in den Bann, die gelben  Fahnentücher  mit den schwarzen Versalien: REMBRANDT BUGATTI. Wer steckt hinter dem Künstler, dessen Name in so großen Lettern den Eingang zur Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel säumt? In den einschlägigen Lexika suchen wir vergebens. Nur eine Randfigur der Kunstgeschichte, die zu huldigen man sich anschickt? Keinesfalls! Rembrandt Bugattis Werke gehören zwar zu den teuersten der Welt und befinden sich vorwiegend in Privatbesitz. Das schmälert jedoch keinesfalls den „Bildhauer mit Ausnahmetalent“, den „Impressionisten der Skulptur“, einen gleich van Gogh obsessiven und von Zweifeln getragenen Künstler, der an den Grausamkeiten des 1.Weltkrieges zerbrach und dessen kurzes künstlerisches Wirken wir bedauern müssen. Er nahm sich 1916 in seinem Atelier in Paris das Leben. Kurz vor seinem Tod entstand die tief berührende Bronzefigur „Christus am Kreuz“, die im Caspar-David-Friedrich-Raum im 3. Obergeschoss der Alten Nationalgalerie den Blick auf sich zieht. Es ist ein Auftragswerk des französischen Grafen de Gramont. In dem die Ausstellung begleitenden sehr informativen Katalogband heißt es dazu: „Angesichts von Krieg und nahem Tod drängt es sich auf, seinen Christus am Kreuz als Abschiedswerk zu sehen, das Rückschlüsse auf seine Verfassung zuzulassen scheint.“ Da war Franz Marc bereits vor Verdun gefallen

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Auf Richard Wagners Spuren in Thüringen

Prägende Stationen seines Lebensweges und umfangreiche Gedenkveranstaltungen zu seinem 200. Geburtstag

An den umfangreichen Gedenkveranstaltungen zum bevorstehenden 200. Geburtstag Richard Wagners, die sich über das gesamte gegenwärtige Jahr erstrecken, nimmt auch Thüringen vielgestaltigen Anteil. Es zählte nicht zu den Heimatregionen des in Leipzig Geborenen und in Dresden Aufgewachsenen und sah ihn nur gelegentlich als Gast, hat seinem Schaffen aber dennoch bedeutungsvolle Anstöße gegeben. Noch heute nimmt es – wie schon in den vergangenen 150 Jahren – in der Pflege seines Werkes einen herausragenden Platz ein.

Zu Wagners erster Begegnung mit Thüringen kam es 1834, als er als Musikdirektor einem Magdeburger Theaterensemble angehörte und mit ihm während der Sommerspielzeit in Bad Lauchstädt und Rudolstadt gastierte. Die Fahrt zwischen den beiden Gastspielorten führte ihn erstmals nach Weimar, das er allerdings nach eigener Aussage „ohne Ergriffenheit“ durchfuhr. Tiefer berührte ihn acht Jahre später auf der Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in Paris der Blick auf die Wartburg. Er gab ihm den Anstoß, sich eingehender mit dem Sagenkomplex um Tannhäuser und den Sängerkrieg auf der Wartburg zu beschäftigen, dem er zuvor schon bei der Lektüre einer von Ludwig Tiecks Erzählungen begegnet war.

Im Mai 1840 erhielt Weimar für Wagner herausragende Bedeutung, als er sich nach der Teilnahme am Dresdner Maiaufstand auf der Flucht befand. Er gewann hier Franz Liszt, der seit dem vorangegangenen Jahre das Amt des Hofkapellmeisters in der Goethe-Stadt innehatte und mit seiner Lebensgefährtin Marie d´Agoult in der Altenburg residierte, als verlässlichen Freund und „Fluchthelfer“. Der nur eineinhalb Jahre Ältere sorgte dafür, dass sich Wagner nach der Veröffentlichung des Steckbriefs zunächst in einer nahe gelegenen Kleinstadt, Magdala, vor seinen Verfolgern verbergen konnte, und verschaffte ihm alsbald einen falschen Pass, der ihm die Ausreise nach der Schweiz ermöglichte. Bereits ein Jahr später brachte er am Weimarer Hoftheater auf Wagners ausdrückliche Bitte dessen Oper „Lohengrin“ zur Uraufführung, die in Dresden durch die politischen Widrigkeiten unmöglich geworden war.

Bevor Wagner auf dem Weg in das Schweizer Exil Thüringen verließ, war es ihm noch möglich, Eisenach und die Wartburg aufzusuchen und die Gastfreundschaft der Weimarer Großherzogin, der Zarentochter Maria Pawlowna, bei einem Empfang im Eisenacher Schloss zu genießen. Nachdem es ihm wieder möglich war, sich in Deutschland aufzuhalten, wandten sich seine Interessen erneut Thüringen zu. 1861 nahm er in Weimar am 2. Musikfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins teil. Eine Zeitlang dachte er an Weimar sogar als mögliches Festspielzentrum für seine Nibelungen-Dramen. Ein geeigneter Platz für das Festspielhaus war bereits ausgewählt. Zu seiner Errichtung kam es aber nicht, weil durch den jungen Bayern-König Ludwig II. zunächst München und schließlich Bayreuth in den Brennpunkt rückten. Die Beziehungen zu Thüringen rissen aber nicht ab, weil auch dessen kulturelle Zentren alle Kräfte sammelten, eine intensive Wagner-Pflege aufzubauen.

Davon legen die umfangreichen Aktivitäten des gegenwärtigen Gedenkjahres eindrucksvoll Zeugnis ab. Sie konzentrieren sich nicht nur auf Weimar und Eisenach, wo u.a. im Festsaal der Wartburg mehrmals „Tannhäuser“ konzertant zu erleben ist und in dem von dem Dichter Fritz Reuter erworbenen und bis zu seinem Tod 1874 bewohnten repräsentativen Villenhaus ausgewählte Exponate der 1895 von einem Wiener Wagner-Verehrer erworbenen umfassenden Dokumentensammlung zu Leben und Schaffen des Komponisten, der zweitgrößten nach den Bayreuther Beständen, gezeigt werden.

Mühlhausen eröffnete das Wagner-Jahr an der Orgel der St. Marien-Kirche mit einst viel gespielten Adaptionen aus Wagner-Opern. Meiningen, wo Wagner 1877 in Gemeinschaft seiner zweiten Frau Cosima, der Tochter Franz Liszts, in dem künstlerisch vielseitig interessierten „Theaterherzog“ Georg II. einen verständnisvollen Gesprächspartner fand, präsentiert das gesamte Jahr über in seinem erst kürzlich sanierten und großzügig erweiterten Theater Werke Wagners, darunter seine frühe Oper „Das Liebesverbot“, und ein neues Schauspiel von Reinhard Baumgart, „Wahnfried – Bilder einer Ehe“. Das Meininger Theatermuseum zeigt aufwändig gestaltete Ausstattungsstücke von glänzenden Inszenierungen des einstigen Hoftheaters. Sondershausen bietet Ende Juni im Rahmen der Thüringer Schlossfestspiele eine Neuinszenierung des „Fliegenden Holländers“ unter Mitwirkung des Loh-Orchesters, das einst als Hofkapelle nachdrücklich zum Durchbruch von Wagners und Liszts Werken beitrug. Auch Jena, Saalfeld und Rudolstadt beteiligen sich an den Ehrungen des gegenwärtigen Jubiläumsjahres, über die eine im vergangenen Jahr von der Thüringer Tourismus GmbH in Erfurt herausgegebene Broschüre „Richard Wagner in Thüringen. Aufbruch in die Moderne“ ausführlich unterrichtet.

Friedrich der Große und Graf Brühl – Geschichte einer Feindschaft

Drei Ausstellungen im Marstall des Pückler-Schlosses Branitz, in der einstigen Brühl-Residenz Pförten/Brody und der Forster Stadtkirche geben umfangreiche Aufschlüsse

von Maria-Brigitte und Wolfgang Hanke

1730 hatte Kronprinz Friedrich dem elf Jahre älteren Heinrich von Brühl noch überschwänglich applaudiert, als ihm der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. für das aufwändige Arrangement des „Zeithainer Lagers“ Preußens höchste Auszeichnung, den Schwarzen Adler-Orden, verlieh. Gut ein Jahrzehnt später, nachdem er selbst in der Nachfolge seines verstorbenen Vaters zum preußischen König gekrönt worden war, stand er ihm in erbitterter Feindschaft gegenüber. Den Konflikt ausgelöst hatten seine Bestrebungen, Schlesien zu erobern und möglichst auch Einfluss auf Sachsen zu gewinnen. Er verschärfte sich vollends seit 1756 im Siebenjährigen Krieg, dem 1740/42 und 1745 bereits erste „Schlesische“ Kriege zwischen Preußen, Sachsen und Österreich vorausgegangen waren.

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